Gruch als Firefighter in den VAE
Nach meiner Abreise am Dienstag ging es mal ziemlich blöd los. Ca. 30 km vor dem Flughafen München ist das Auto auf der BAB (Bauernautobahn) eingegangen. Tja so gab es von meinen Liebsten (Andrea, U, Tina, Dadi) eine Verabschiedung am Pannenstreifen und mit dem Taxi gings zum Flughaben.
Der Flug und alles verlief hervorragend, bin schon lang nicht mehr so luxuriös geflogen wie hier. (Obwohl nur 0815 Klasse). Die Ankunft war auch ok, der Visaantrag war hinterlegt, und sofort haben sie einen Iris-Scan meines Auges gemacht. Der Transfer zu meiner Heimat funktionierte tadellos, Frank, unser Trainingsmanger holte mich ab. Er Einzug in die Villa war auch ganz ok, ich wurde sofort herzlich aufgenommen von meinen Kollegen aus dem komischen Land nördlich von uns. Jedoch gab es gleich mal die ersten 2 Enttäuschungen: 1. Fernseher empfängt nur BCC gut, der Rest ist Müll und 2. Internet wurde zwar beantragt, aber war noch nicht da. Aber ok. Egal ich bekam aber gleich mal Bier. *gg*
Am nächsten Tag ging es für mich gleich mal auf die Feuerwache, ich wurde etwas herumgeführt, schaute dem Trainigs zu und wurde vielen Leuten vorgestellt. Ich fürchte die meisten Namen merke ich mir nie, obwohl es durch die Bank nette Leute sind. Als erstes kam ich mal sowieso aus dem Staunen nicht raus, weil die Feuerwehrautos hier sind durch die Bank einfach nur WAU!!! Und das beste am Mittwoch war, dass der Techniker von der Telefonfirma zu uns kam und Internet installierte. *juhu*
Donnerstag durfte ich dann zum berüchtigten "Medical Check" hier wird jeder der eine Arbeitsgenehmigung beantragt auf Herz und Nieren untersucht. Und das in meinem Fall von der Behörde, da mein Arbeitgeber im weitesten Fall die Polizei von Abu Dhabi ist. Natürlich war ich mit dem Medical Check nicht am ersten Tag fertig, und wurde somit auf So vertröstet (Freitag und Samstag ist hier Wochenende).
Ja Donnerstag Abend waren wir dann alle bei unserem Chef eingeladen, er feierte die Einweihung seiner neuen Wohnung (eine kleine Penthousewohnung über Abu Dhabi). Es dauerte sehr lange, die Bierversorgung funktionierte auch sehr gut. Und es war ein netter Abend mit allen Kollegen.
Dann kam mein Wochenende. Hier ging es mir echt schlecht, denn ich meinte ich unternehme nichts und bleib mal zu Hause. Natürlich war mir fad, ich begann Andrea zu vermissen (tat ich eh die ganze Zeit auch, aber da wars echt heftig). Ich hab mir gedacht ich werfe alles hin und Reise ab. Tja die 2 Tage habe ich über mich gebracht, zum Glück funktionieren hier doch ICQ; MSN und hin und wieder SYKPE und so hab ich ja etwas Kontakt in die Heimat. Und diverse Gespräche mit Andrea haben mich wieder motiviert.
Sonntag gings das 2te Mal zum Medical Check, ich musste noch zum Doktor und zum Psychiater. Hat alles recht gut funktioniert, der Psychiater wollt eigentlich nur wissen ob ich regelmäßig Alkohol trinke, natürlich tue ich das nicht, ihr kennt mich ja alle. Ich würde nie im Leben Alkohol angreifen. Der Check war dann beendet, jetzt warte ich noch auf das Ergebnis, denn erst mit dem Ergebnis bekomme ich Uniform und darf in den Einsatzdienst. Und am Donnerstag bin ich das erste Mal in der Einsatzschicht eingeteilt. Nachher gings wieder auf die Wache wo ich irgendwie meine Zeit vertrieb.
Montag war dann schon ganz regulär, ich habe bereits bei der Ausbildung mitgemacht, macht echt Spass und die deutsche Lehrmeinung ist einfach geil. Geübt wurden ein Löschangriff mit Atemschutz und einem Unfall, wo der Rettungstrupp eingreifen musste. Und dann das wichtigste Löschmittel hier, der Schaum.
Nachher ging es in den Lehrsaal, den bei 40-45° im Schatten ist jede praktische Ausbildung am Hof unmenschlich. Aus dem Stehgreif habe ich gleich mal eine Ausbildungsseinheit zum Thema Gefahren an der Einsatzstelle gehalten. Hat recht gut funktioniert. Die andern Ausbildner waren begeistert, und die "Teilnehmer" dürften auch interessiert gewesen sein, es hat immerhin nur einer geschlafen (ist ein guter schnitt, bei den faulen Hunden hier).
Heute war auch ganz nett, ich war wieder mal in der Ausbildung tätig, Ziel war ein Schauangriff auf dem Dach durchzuführen und es wurde über eine Steckleiter vorgegangen. Und das ganze Schaumittelzeugs aufgezogen, das tolle daran, es hat eigentlich ganz gut gefunkt. Am Nachmittag hat uns unser Trainingsmanager Frank gebeten ob wir ihm beim Übersiedeln helfen können, war natürlich kein Problem. Auf jeden Fall habe ich in meinem Leben schon viel übersiedelt, aber noch nie bei 45° im Schatten. Ich habe geschwitzt wie eine Sau. Anschließen haben wir noch einen Kasten zusammengebaut, seit diesem Kasten lobe ich mir IKEA Möbel, da ist wenigstens alles sinnvoll erklärt, naja nach 5 Stunden war Übersiedlung und Kasten abgeschlossen. Und ich konnte endlich Duschen gehen.
Tja sonst zur Situation hier: Auf meiner Wache gibt es relativ wenig Einsätze, aber wir übersiedeln "angeblich" bald. Dann geht es in ein Industriegebiet. Heute hatte ich ein Gespräch mit dem Chef, über das Thema wofür ich geeignet bin. Ich werde vor allem in der Atemschutzausbildung eingesetzt. Und nachdem wir bald ein Gefahrgutfahrzeug bekommen, wird mein nächstes halbes Jahr vor allem sehr sehr im Zeichen des Schadstoffdienstes stehen. (Juhu ich freu mich auf den Schutzanzug bei 50°).
DIASHOW Quartier
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