Stress:
Durch Deine Lebens- und Einsatzerfahrung hast Du
Möglichkeiten entwickelt, wie Du mit dem Stress und den Erlebnissen Deiner
Tätigkeit umgehen kannst.
Sicherlich hast Du schon bemerkt, dass Stress sehr
unterschiedlich empfunden und bewertet wird und dass jeder für sich selber
herausfinden muss, was für ihn belastend ist, und was nicht.
Stress
entsteht auf verschiedenen Wegen:
1. Angesammelter Stress
Hierunter
versteht man die vielen kleinen Ärgernisse, die Du im beruflichen und privaten
Bereich ansammelst und die sich zu einer großen Belastung anhäufen können.
2. Einsatzstress:;
Bei fast jedem Einsatz entsteht Stress. Das ist
durchaus sinnvoll, denn unter ?mäßigem? Stress kannst Du schneller und besser
handeln und den Einsatz besonders gut bewältigen. Bei einem Übermaß an
Einsatzstress verringert sich hingegen Deine persönliche Leistungsfähigkeit und
Du kannst nicht mehr so gut arbeiten wie vorher.
3. Emotionaler Stress:
Diese Stressform entsteht, wenn Du persönlich von
einem Einsatz speziell betroffen bist, weil sich z.B. Freunde oder Bekannte von
Dir unter den Opfern befinden oder weil Dich bestimmte Aspekte des Einsatzes
gefühlsmäßig besonders treffen.
Diese unterschiedlichen Stressformen stehen nicht isoliert nebeneinander,
sondern sie addieren sich.
Wenn Du also einen großen Berg von angesammeltem
Stress mit Dir herumträgst, dann wirst Du nur noch wenig emotionalen oder
Einsatzstress vertragen.
Umgekehrt wirst Du ? wenn Du Deinen alltäglichen
(angesammelten) Stress gering halten kannst ? besonders gut in der Lage sein,
emotionalen Stress oder Einsatzstress auszuhalten.
Besonders
belastende Einsätze
Es gibt Einsätze und Situationen, die Dich
erfahrungsgemäß besonders stark belasten.
Dieses sind z.B.:
- Eigenunfall
- Tod von Feuerwehrmitgliedern
- Selbsttötung von Feuerwehrmitgliedern
- Gewalt gegen Einsatzkräfte
- viele Verletzte und/oder Tote
- persönliche Bekanntschaft mit Opfern
- Beteiligung von Kindern
- besonderes Medieninteresse
- langandauernde und schwierige Einsätze.
Insbesondere nach solchen Erfahrungen können sogenannte Stressreaktionen
auftauchen. z.B.:
- Übelkeit
- Unfähigkeit, Freude und Anteilnahme zu empfinden
- Herzrasen
- Schuldgefühle
- Erschöpfungszustände
- Rückzug aus sozialen Beziehungen
- Schlafstörungen
- verändertes Ess-, Trink- und Rauchverhalten
- Alpträume
- übertriebene Lustigkeit
- geringe Konzentrationsfähigkeit
- extreme Schweigsamkeit
- gedankliche Rückblenden
- Unausgeglichenheit
- starke Stimmungsschwankungen
Normalerweise verschwinden die Stressreaktionen umgehend oder nach einigen
Tagen, wenn Du Gelegenheit hast, Deinen Stress abzubauen.
Falls eine oder
mehrere der oben genannten Stressreaktionen länger als eine Woche anhalten,
solltest Du professionelle Hilfe in Anspruch nehmen!
Stressmanagement
mit Stress umgehen lernenZiele des Stressmanagements sind:
Die Belastungen der Einsatzkräfte vermindern, die psychische Belastbarkeit
erhöhen und Hilfe für die Verarbeitung anbieten.
Diese Ziele müssen in
Vorbereitung, Einsatz und Einsatznachbereitung angestrebt werden.