RK Helferin Annelies Rüdisser aus Bregenz half in Ouagadougou
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Ein elfköpfiges Ärzte und Schwesternteam aus Österreich war 20 Tage unterwegs, um den Ärmsten der Armen zu helfen. Im drittärmsten Land der Welt, in Burkina Faso sind rund 10% der Bevölkerung von unterschiedlichen Behinderungen und Entstellungen betroffen. Einerseits ist kaum jemanden mit den medizinischen Mitteln vor Ort zu helfen, andererseits könnten Betroffene es sich nicht leisten. Es gibt kein Sozialsystem wie wir es kennen, es gibt wohl staatliche Bemühungen, aber
einfach kein Geld.
Einzig das Burkinabe Croix Rouge, eingebettet in die Gemeinschaft der 181 nationalen RotkreuzGesellschaften, ist Dank der Unterstützung europäischer RotkreuzGesellschaften in der Lage, Aufklärung, Vorsorge, Betreuung aber auch immer wieder Operationsprojekte zur Wiederherstellung körperlicher Schäden zu organisieren. Ein solches Operationsprojekt wurde nun vom Österreichischen Roten Kreuz finanziert und durchgeführt.
Die Gesichter der Armut, gezeichnet von Noma, entstellt durch Lippenspalten, beeinträchtigt durch Unfälle oder mutwillig zugeführte Verletzungen sollten wieder soweit hergestellt werden, dass eine Eingliederung der Betroffenen in ihre Dörfer und sozialen Gemeinschaften wieder möglich wird. Denn, wer in diesem Land durch Erbanlage, durch Krankheiten aufgrund von Mangelerscheinungen aber auch als Ursache eines Unfalles entstellt ist, der ist aus der Gemeinschaft ausgestoßen, der ist sich und seinem Schicksal selbst überlassen. Das mag für uns Europäer unverständlich und grausam klingen, es ist in diesem Land aber eine natürliche Schutzmaßnahme, die spärlichen Ressourcen egal ob Medizin, Nahrung, Wasser und Arbeit nur denjenigen zukommen zu lassen, die körperlich und geistig unversehrt eine selbständige Zukunftsbewältigung erwarten lassen.
Das Burkinabische Rote Kreuz hat im Vorfeld, im Zuge seiner präventiven Tätigkeiten kommt es in jedes Dorf, 160 Patienten meist Kinder, vom Baby bis zum 16jährigen und einige Erwachsene mit guter Prognose erfasst und für die geplanten Operationen in das Zentrum "Une Vie Meilleure" (ein besseres Leben) geholt. Dort wurden die Patienten, Kleinkinder zusammen mit ihren Müttern, hygienisch, medizinisch und ernährungsmäßig so weit vorbereitet, als dass sie wurm und lausfrei, körpergepflegt und vitaminreich verköstigt wurden, zumindest einem besseren afrikanischen Standard entsprechend.