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Hochwassereinstz in Rumänien
Der erste Auslandseinstz für NÖ Feuerwehren seit 30 Jahren



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Den ganzen Mai über wurde Rumänien immer wieder von schweren Unwettern heimgesucht. Orkane mit Hagel und Sturzfluten verwüsteten die Bergregionen des Landes. In den Ebenen versinken ganze Landstriche in den Fluten. Sechs Menschen starben.  Am Freitag dem 20. Mai ergeht der Auftrag des Innenministeriums an die Auslandsbereitschaft des Katastrophenhilfsdienstes der NÖ-Feuerwehren im Namen der Republik Österreich in Rumänien Hilfe zu leisten.

 Ich hatte die Ehre Teil der Mannschaft zu sein, die sich auf den ersten Auslandseinsatz von Feuerwehrmännern aus Niederösterreich seit dem 8. Mai 1976, dem Erdbeben von Friaul, begibt.


Alarmzeit 22:00 Uhr. Die Zeit läuft.
Das Endgültige "go" erreichte mich gegen 22:00 Uhr. Den ganzen Tag über gingen die Gerüchte ob man nun fahren würde oder nicht. Ganz glücklich war ich über den Anruf, den ich erst am nächten Morgen erwartete, jedoch nicht - ich war in der Arbeit und musste mir noch schnell einen Ersatz für den Rest der Nacht suchen suchen, denn um 00:00 Uhr sollte ich bereits in Tulln beim Stab sein und das Lokal war noch recht voll.  Recht viel Freude hatten auch meine Chefs einige Stunden zuvor nicht als ich nach dem ersten Anruf des KHD-Kommandanten um den kurzfristigen Urlaub bat, denn ein hartes Wochenende stand bei uns in der Firma auf dem Programm. Aber da mein Chef (und Vater) selbst Feuerwehrmann ist und auch meine Chefin (Mutter) sehr oft viel Verständnis für meine Tätigkeit aufbringt war das Argument,  diese "einmalige Chance dabei zu sein" zusammen mit dem Willen zu Helfen ein Grund frei zu bekommen.  Mein Bruder übernahm statt mir die Nachtschicht und nach dem restlichen Zusammensuchen der Ausrüstung und einer Dusche (man weiß ja nicht wann man das nächste mal eine kriegt) ging's zusammen mit Christian Kovar nach Tulln. Dort war man schon eifrigst am Planen der Marschroute und am Zusammenstellen der Ausrüstung.
 
Sechs stunden ab Alarm muss die Einheit bereit stehen.
Wechsellader, Zelte und weitere Ausrüstung werden aus den Feuerwehren und von der NÖ-Landesfeuerwehrschule einberufen.  Die Telefone und das Fax laufen heiß. Wer kann schon am Freitag gegen Mitternacht Fahrer stellen die auch noch fünf Tage Urlaub haben und mitten in ein Katastrophengebiet fahren. Fahrzeuge und Mannschaft wurden ja schon seit Jahren für einen Auslandseinsatz erfasst, nun da es Ernst wird trennt sich die Streue vom Weizen. Einige der Feuerwehren können keine Fahrzeuge stellen - obwohl diese speziell für diese Zwecke aus Fördermitteln bei den Feuerwehren stationiert wurden. Andere hindert die in der Dienstanweisung vorgeschriebene Blaulicht-Versicherung einige an der Mitreise.  Ab 04:00 Uhr wird in der Feuerwehrschule bereits Material verladen. Die 6-Stundenfrist wurde gehalten. Trotz Wochenende und nächtlicher Stunde.
 
Ein Frühstück und dann geht's los.
Um 6:00 Uhr ist alles verladen und die 18 Fahrzeuge, 7Anhänger und 45 Mann sind Abmarschbereit. Nach dem Antreten vor dem KHD-Kommandant OBR Helmut Warta gibt's in der Feuerwehrschule noch ein Frühstück dann setzt sich der Konvoi um 06:15 in Bewegung. Die meisten Kameraden sind seit Freitag Morgen durchgehen auf und jetzt erwartet sie eine12-sündige Autofahrt im Konvoi, doch die Stimmung ist gut und liegt irgendwo zwischen Angst von dem was auf einen Zukommen wird und Aufgeregtheit über das zu erwartende Abenteuer. Die Fahrt zur Staatsgrenze und durch Ungarn erfolgt problemlos, an der Ungarisch -Rumänischen Grenze erwarten uns bereits die Vertreter der Temesvarer Berufsfeuerwehr. Durch Arat und Temesvar geht es in unser Einsatzgebiet, dem Örtchen Otelec. Zum ersten Mal sehen die Kameraden der A-BER womit sie es in den Nächsten Tagen  zu tun haben werden: Ein See der sich über mehrere Ortschaften erstreckt, mit einer geschätzten Ausdehnung von 20 x 30 km - mit 1,5 m Wassertiefe. Über 15.000 Menschen wurden aus dem betroffenen Gebiet evakuiert, gut 2.000 Häuser sind zerstört.

Während der Stab bereits in der Dämmerung die Erkundung für den Morgen des nächsten Tages plant sucht ein Kommando nach einem geeigneten Lagerplatz, denn der von den Rumänen ausgewählte Platz in einer Wiese neben einem Hundezwinger sagte uns doch nicht zu. Das "Camp" fand dann einen idealen Platz in einer ehemaligen Kolchose. In wenigen Minuten ist der Stützpunkt errichtet. Die neuen Schnelleinsatzzelte, die mit wenigen Hangriffen aufgeblasen sind, waren auch für den Rest des Einsatzes zu unserer vollsten Zufriedenheit. Den Respekt der gesamten Mannschaft hatte dann auch unser Versorgungsdienst. Die fünf Männer zauberten in genau so wenigen Minuten ein warmes Essen für uns.




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