Wasser, Eis und Sturm
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Neben der im Teil
3 besprochenen Gefahr von durch Blitzschlag ausgelösten Bränden gibt es noch
eine Reihe weiterer Gefahren die neben Leib und Leben auch Eigentum in
großem Ausmaß zerstören können.
1.) Der Sturm
Egal ob Tornado, Fallwindböe oder über große Flächen
auftretendes Windfeld, das Verheerungspotential ist enorm. Gegen wirklich
extreme Winde kann man sein Eigentum nicht schützen, in jenem Fall geht allein
der Schutz des Lebens vor, hierbei ist eine stabile Bauweise, mit tief und im
Gebäude innenliegenden, geschützten Räumen wichtig. Bei "schwächeren" Winden
kann aber die Gestaltung des Hauses und des Gartens zwischen keinem und 100.000
Euro Schaden entscheiden. Ein massives Haus, mit guter Dachkonstruktion und
starken Dachziegeln hält Orkanböen eher stand als ein billiges Fertigteilhaus.
Eine Investition die also Folgeinvestitionen ersparen kann. Sie ist besonders
dann wichtig, wenn man sein Haus in gefährdeten Regionen baut. Natürlich ist
auch die Lage des Hauses von Bedeutung. Exponierte Stellen (Kuppen, Grate, weite
Ebenen) sind gefährlichere Stellen, als etwas geduckt im Tal.
Vorsicht ist vor alten, sehr hohen, und vielleicht brüchigen Bäumen
geboten! So schön diese auch sein mögen, sollten sie zu nahe am Haus stehen
stellen sie eine potenzielle Gefahr dar und sollten daher besser entfernt
werden. Ein viele Tonnen schwerer Baumriese zerstört auch ein gutes Haus, wenn
er fällt.
Auch morsche Bäume sollten nicht zu nahe am Haus
stehen.
Herumfliegende Trümmer richten sehr viel mehr Schäden an als der
Wind allein!
Auch bei anderen Garteneinrichtungen, wie Gartenhäuschen,
Lauben, Zusatzgaragen u.ä. sollte auf Stabilität wert gelegt werden. Auch diese
stellen teilweise einen beträchtlichen Wert dar, außerdem kann es bei schlechter
Bauweise und folgender Zerstörung wiederum zu deutlichen sekundären Schäden
durch herumfliegende Trümmer kommen.
Bedeutender ist das Problem Sturm
für Bauern. Waldschäden können rasch viele Millionen Euro betragen. Dazu kommt
dann auch noch massiver Arbeitseinsatz um die zerstörten Bäume zu entfernen, da
sonst Folgeschäden drohen. Hier können große Risiken durch sorgfältige
Waldgestaltung vermieden werden. Windbrechende heckenartige Waldränder, nicht zu
dicht gesetzte, also starke Bäume, einzelne besonders robuste Laubbäume im Wald
als Windfänger können bei kritischen Windstärken große Verluste verhindern.
Dasselbe gilt auch für Felder und Äcker. So mancher Totalverlust beim Getreide
könnte durch windbrechende Heckengürtel vermieden werden!
Das Auto ist
weder ein Schutz für den Menschen noch sturmsicher (man denke nur an fallende
Trümmer). Es gehört vielmehr selber rechtzeitig geschützt (also in die Garage
gestellt), will man Totalverluste (umfallende Bäume etc.)
vermeiden.
2.) Die Flut
Wasser marsch! - Eine Devise nicht nur der Feuerwehr, sondern auch
vieler Gewitter! Vor allem kleine Bäche können plötzliche Wassermassen häufig
nicht ableiten und sind trotz umfangreicher Verbauungen sehr gefährlich. Diese
Überschwemmungen sind dann aufgrund hoher Strömungsgeschwindigkeiten selbst im
Flachland gefährlich. Während nur die extremsten Tornados Häuser komplett
zerstören, kann eine meterhohe Flutwelle Häuser binnen Minuten zertrümmern und
dabei auch noch den Fluchtweg abschneiden!!!
Gegen diese Gefahr hilft nur
die richtige Wahl des Bauplatzes. So schön ein kleiner Bach direkt beim Haus
ist, er ist oft die GARANTIE für schwere Eigentumsverluste alle paar Jahre, und
er kann Lebensgefahr bedeuten! Einen gewissen Schutz kann man noch durch massive
Ausböschung des Grundstückes erreichen, aber einfacher ist es einige Meter Höhe
und ein paar Dutzend Meter Abstand zu gewinnen.
Eine ganz andere Gefahr
bieten wiederum steile Hänge: gerade bei heftigen Gewitterregen und starker
Durchnässung der obersten Schichten des Erdreiches können ganze Hänge in
Bewegung geraten, wenn sie steil genug sind. Muren bedeuten, wie Überflutungen,
nicht nur Gefahr für das Eigentum, sondern gefährden durch die Geschwindigkeit
des Geschehens, durch das Verlegen von Fluchtwegen Leib und Leben. Hiervor
schützt einerseits konsequente Hangsicherung, und wirkungsvolle richtige Wahl
des Bauplatzes. Flache Hänge bieten sich als sichere Stellen einfach an. Auch
bei korrekter Auswahl des Bauplatzes oder einer sicheren innerstädtischen
Platzierung sollte jedoch bedacht werden, dass bei extremen Niederschlägen
Wassermassen von überfluteten Wiesen, Straßen und Kanälen in die Keller fließen
können. Von einer geringen Überflutung (bei einer Seite hinein, bei der anderen
hinaus) etwa bei in den Hang gebauten Häusern bis hin zum Vollaufen der Keller
bei Häusern in der Ebene ist jede Gefahr gegeben (dennoch ist bei extremen Sturm
der Keller der sicherste Platz!). Es sollte also bei der Lagerung von
Gegenständen auf die Gefahr von Wasserschäden geachtet werden, auch bei relativ
sicheren Kellern am Hang einige Zentimeter Abstand zum Boden gelassen
werden.
Dies ist nun eine Gefahr vor der sich ein Bauer schwer schützen
kann. Auch wenn es möglich ist, tiefliegende Felder nicht, oder nur als
Wiese/Auwald zu bewirtschaften, im Falle großer Wassermassen kommt es
unausweichlich zu schweren Schäden in der gesamten Landwirtschaft. Bei leichter
Hangneigung (also günstiger Lage) können Schäden durch Abschwemmung aber
verhindert werden indem quer zur Fließrichtung, also zum Gefälle, gepflanzt
wird. Hecken z.B. filtern abgeschwemmtes Erdreich aus den
Wassermassen.
Wasser gefährdet auch Autos! Bereits 30cm Wasser können
ausreichen um Autos aufschwimmen zu lassen und mitzureißen, aber auch einfaches
Versinken reicht für massiven Schaden aus. Die richtige Wahl von
Dauerparkplätzen und Garagenplätzen kann einen Totalverlust verhindern!